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Pionierarbeit geleistet

FOS von St. Matthias verabschiedet ihre ersten Absolventinnen

Es war ein historischer Augenblick: Die ersten sieben Absolventinnen der neu eingerichteten Fachoberschule (FOS) an der Erzbischöflichen Stiftung St. Matthias in Waldram nahmen am Montag in einer Feierstunde ihr Fachabitur entgegen.
Die jungen Frauen hatten während der zweijährigen Schulzeit einige Herausforderungen zu meistern. „Beispielsweise, dass in der elften Klasse Praktika und Schulzeit immer wieder wechselten“, erklärte Schulleiter Ralf Wiechmann. „Das gibt es am Kolleg gar nicht.“ Er dankte den Abiturientinnen, dass sie sich auf die FOS eingelassen und so die Schule auf ihrem Weg zur staatlichen Anerkennung begleitet haben.
Dr. Peter Nothaft, Direktor des Katholischen Schulwerks, bezeichnete die Absolventinnen als „Pionierinnen“: „Sie haben Maßstäbe gesetzt, sie haben bewusst eine Schlüsselrolle übernommen.“ Er verwies auf das Profil von St. Matthias: „Jeder wird individuell gesehen und wertgeschätzt. Eine Kultur des Hinsehens und Zuhörens steht ganz oben – mit dieser Grundlage bitte ich Sie, auch Ihr Leben zu gestalten.“
Wichmann verglich die Zeugnisvergabe mit dem Einfahren der Ernte. „Obwohl diese Metapher nicht stimmt. Denn auch wenn sie auf eine bestimmte Ernte hinarbeiten – sie fallt nie so aus, wie wir es uns vorgestellt haben.“ Daher bedeute es Mut zu haben, sich auf etwas Neues einzulassen, obwohl der Ausgang offen ist. Und: „Je später der Entschluss, einen alten, vertrauten Pfad zu verlassen, desto schwieriger.“ Diese Erfahrung habe im umgekehrten Sinne auch die Schule gemacht: „Dass wir nun, 90 Jahre nach unserer Gründung, noch eine FOS hier haben, sieht ebenfalls nach später Berufung aus.“
Den neuen Schulstandort könne man nur unterstützen, sagte Bürgermeister Klaus Heilinglechner. „Er hebt den Wert der Schule und unserer Stadt unglaublich an.“ Den Absolventinnen zollte er größten Respekt, dass sie sich ganz bewusst für den Sozialen Zweig entschieden haben. „Sie haben Großartiges geleistet und sind mit unglaublichem Engagement an diese Aufgabe herangegangen.“
Die beiden Fachabitur-Sprecherinnen Selina Neumann und Vanessa Sontheimer dankten den Lehrern, die sie „zu jeder Zeit“ unterstützt hätten. „Egal, ob am Wochenende oder in den Ferien, egal, ob beim Lernen oder wenn es während der neun bis zwölf Prüfungen innerhalb von fünf Wochen seelischen Beistand brauchte – wir konnten kommen.“

Sabine Hermsdorf-Hiss
Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 157, 10. Juli 2019, Lokales S. 3

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