Die "Stars und Sternchen" aus Hollywood haben es nicht zum Mitfeiern nach Waldram geschafft. 16 Abiturienten-"Stars" am Gymnasium und Kolleg St. Matthias stellten ihre Abiturfeier aber ganz ins Zeichen der Stars und der Sterne.

"Was versteht man unter einer guten Schule?" Mit dieser Frage begrüßten Schulleiter Claus Pointner und sein Stellvertreter Thomas Erhard die Gäste – nachdem sich die Abiturientin Christina Gröbmair in Begleitung von Peter Bruckschlögl am Klavier mit "Think Of Me" aus "The Phantom Of The Opera" in die Erinnerung gesungen hatte.
"Eine gute Schule muss eine Homepage haben", antwortete Pointner schülernah. Daneben seien der Erwerb von Fachwissen, Persönlichkeitsentwicklung, das Heranführen an vernetztes Denken und selbstständiges Lernen wichtig, so Erhard. Besonders wichtig waren ihm auch Respekt und Fairness im Umgang mit anderen sowie das pädagogische Konzept und christliche Werte.
Im Dialog ging es weiter. Pointner legte dar, dass die Lehrer mit fächerübergreifender Zusammenarbeit ein gutes Schulleben förderten. Zudem öffne sich eine gute Schule nach außen, für Partnerschaften und Experten – "Kommunikation ist die Voraussetzung". Auf Ordnung und Freundlichkeit verwies Erhard, wobei "auch ein saniertes Gebäude Freundlichkeit ausstrahlen kann". Die vollkommene Schule sei eine Illusion, eine gute Schule erkenne man daran, "dass sie Kompromisse macht".
Diese Herausforderung könne man nur in Zusammmenarbeit mit allen Beteiligten schaffen, sagte Pointner. Der Oberstudiendirektor schloss mit dem Verweis auf den Freundeskreis der Schule, über den die Schüler Kontakt halten können, und riet: "Schauen Sie positiv, wach und kritisch in die Zukunft."
"Wir sind die Stars", begann Michael Rösch seine Rede als Sprecher der Abiturienten. Kleine strahlende Punkte sehe man, wenn man in den Sternenhimmel schaue. Sehe man genauer hin, "ist jeder besonders und individuell", schloss sich Christina Gröbmair an. Fehle ein Stern im Sternenbild, komme der Wagen nicht ins Rollen, nur die Gemeinschaft bewirke das. In diesem Zuge dankte Rösch für den Rückhalt durch die Eltern und in der Klassengemeinschaft. Trotzdem habe es "nicht nur Sonnenschein" gegeben.
Für die Unterstützung seitens der Lehrer bedankten sich die Schüler mit individuellen Geschenken. Je nach ihren Vorlieben bekamen die Leiter der Leistungskurse Bücher, Wein, auch ein Gehstock und Gummibärchen waren dabei. Gedankt wurde zudem den Hausmeistern, den Sekretärinnen und Schülern von der Schülermitverantwortung, die sich in der Organisation und für die Abiturzeitung engagiert hätten – wie Konstantin Pfafenrod mit seinen lustigen Karikaturen.
Zum Abschied überreichte Pointner seinen Stars strahlende Sonnenblumen, die sie auf ihrem weiteren Lebenswege begleiten sollen. Christina Gröbmair blickte für die Schüler positiv voraus: "Wo sich die Tür schließt, öffnet sich eine andere."

Doris Hofmann

Isar-Loisachbote , 28/29.06.2008, Nr. 149, S. 3: