Buch-Messe in Waldram

Schulgottesdienst in St. Matthias – mal ganz anders

Bevor Schüler und Lehrer nach anstrengenden Wochen (auch das schriftliche Abitur ist zu Ende!) in die Pfingstferien starten, stand am Gymnasium und Kolleg St. Matthias am Donnerstag in der 3. Stunde noch ein Schulgottesdienst auf dem Stundenplan. Verwundert nahm die Schulfamilie um den Bücherberg im Foyer des Seminars Aufstellung – sollte etwa der Bücherverbrennung vor 75 Jahren gedacht werden? Aber weit gefehlt – Seminardirektor Martin Schnirch führte die Gemeinde ins Freie, vor die Kirche. Dort begann eine Entdeckungsreise durch die einzelnen Stationen der Messfeier – vom Einzug in die Kirche bis zum Schlusssegen.

Der Leistungskurs Religion mit Kursleiter Simon Fritz bereitete diesen außergewöhnlichen ‚Gottesdienst’ vor: Die selbstverständlichen, den regelmäßigen Kirchgängern in Fleisch und Blut übergegange-nen Rituale wurden bewusst gemacht, illustriert, im wahrsten Sinne ‚Schritt für Schritt’ erschlossen: Aus dem Berg von Büchern (den Deutschlehrern gingen die Augen über, handelte es sich doch um die Privatbibliothek eines Schülers!), „die nach dem Lesen intellektuelle Bedeutung haben, aber doch irgendwie tot sind“, so Pfarrer Schnirch, ragt als lebendiges Buch die Heilige Schrift hervor. „Lassen Sie sich von diesem Buch mitreißen“, rief er der Gemeinde zu.

In der Seminarkirche wurde dann ‚ganz normal’ Eucharistie gefeiert, aber jeder spürte, dass diesmal etwas anders war. Und auch der Schlusssegen wurde nicht nur als Reisesegen für die bevorstehenden Ferien empfunden, sondern als dauernder Schirm Gottes „bis zum nächsten Gottesdienst, bis zum nächsten Kirchgang“.

In der vierten Stunde standen wieder Latein, Mathematik oder Geschichte auf dem Stundenplan. Aber die Begegnung mit den Geheimnissen der Heiligen Messe dürfte noch in vielen nachgeklungen haben, wie auch die Lieder, der frisch nach Frühling duftende, leichte Weihrauch und der Friedensgruß. Ein fröhlich-festlicher Auftakt für ein sonniges Pfingstfest.

Dieter Klug