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Was braucht es wirklich für Weihnachten?

Predigt  im Adventsgottesdienst der Schule,
gehalten von Pfr. Martin Schnirch am 23.12.2011 in St. Matthias Waldram

Lesung: Mal 3, 1-4.23-24 (vom Tag)
Evangelium: Lk 1, 26-38 (vom 4. Adventssonntag)

Liebe Schwestern und Brüder!

Morgen ist Heilig Abend.

Haben Sie schon alles,
was man dafür braucht?

Steht der Weihnachtsbaum schon?
Sind die Geschenke alle besorgt,
die Post erledigt,
das Essen eingekauft?

Ist der Ablauf des Heiligen Abends geklärt?
Wann ist die Bescherung?
Wann geht man in den Gottesdienst?
Was wird man etwas singen?
Gibt es einen Text, den einer vorließt?

Was fehlt noch,
damit es Weihnachten werden kann?

Damit dann nichts fehlt,
frage ich mich heute:
Was braucht es denn,
damit es Weihnachten werden kann?

Schauen wir uns die erste Weihnachtsvorbereitung überhaupt an:

Lukas berichtet in seinem Evangelium (Lk 1,26-38) davon:
Der Engel wird nach Nazareth zu Maria gesandt
und erklärt ihr,
dass sie Jesus,
den Sohn Gottes,
auf die Welt bringen soll.

Nach einer Rückfrage ihrerseits
und der Antwort des Engels:
„… für Gott ist nichts unmöglich“ (Lk 1,37)
gibt Maria ihre Zusage:

„… mir geschehe wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38).

Die Vorbereitung auf das erste Weihnachten besteht darin,
dass Gott ausrichten lässt,
dass er seinen Sohn – Jesus – in die Welt schicken will
und darin, dass ein unbedeutendes junges Mädchen
in einer noch unbedeutenderen Kleinstadt in Galiläa
ja zu dem sagt, was Gott mit ihr vor hat.

Ohne diese Ankündigung Gottes
und ohne diese Zusage eines einfachen jungen Menschen
wäre es nicht
zum ersten Weihnachten damals in Bethlehem gekommen.

Für heute gilt das Gleiche:

Ohne die Zusage Gottes, dass er hier Mensch werden wird,
und ohne die Zusage einfacher Menschen,
ohne die Zusage von Ihnen und mir,
dass wir geschehen lassen, was Gott von uns will,
kann und wird es nicht wirklich Weihnachten werden.

Stellen Sie sich nur einfach vor,
Maria hätte damals gesagt:
„Ich hab keine Zeit!“,
oder „Ich hab keine Lust!“,
oder „Ich hab’ was anderes vor!“.

Weihnachten wäre nicht geschehen.

Und stellen Sie sich vor,
Sie und ich würden heute sagen:
„Ich hab keine Zeit!“,
oder „Ich hab keine Lust!“,
oder „Ich hab’ was anderes vor!“

Wie sollte dann heute Weihnachten geschehen?
Wie sollte dann heute Jesus in die Welt kommen?

Wenn heute über Weihnachtsbaum,
Weihnachtsgeschenke,
Weihnachtspost,
Bescherung
und Weihnachtslieder hinaus
wirklich Weihnachten geschehen soll,
dann kann es nur geschehen,
wenn Menschen sagen:
Gott, ich mache mit,
ich tu meinen Teil dazu,
damit Jesus auf die Welt kommen kann.

Maria war der erste Mensch, des das so deutlich gesagt hat.
Wir haben davon im Evangelium gehört.

So ist Maria mit ihrem JA Vorbild für uns geworden.

Wir haben in der Adventszeit
hier bei uns im Seminar
eine Marienfigur von Einem zum Anderen wandern lassen.

Dieser Brauch
– man nennt es das Frauentragen –
sollte jeden persönlich daran erinnern:

Jesus will auch zu Dir kommen.

Er will in Deinem Leben,
da, wo Du lebst,
in Deinem Zimmer,
in Deinem Umfeld
lebendig sein.

Heute kommt die Figur von Maria hier her in die Kirche
um uns alle noch einmal daran zu erinnern.

Es soll Weihnachten werden.
Gott will hier bei uns in unserer Schulgemeinschaft lebendig sein.

Dass das gelingt hängt auch an uns.

Nun werden Sie vielleicht sagen:
In unsere Welt soll Gott kommen?

Wo doch so viel Schlechtes,
soviel Not
und so viele Sorgen in dieser Welt sind.

In der Tat!

Not und Sorgen sind allgegenwärtig.

Aber gerade hier hinein,
dahin, wo Not und Sorgen sind,
will Gott kommen.

Jesus wird in einem Stall geboren
und in eine Futterkrippe gelegt.

Vermutlich ist keiner von uns
in einem Stall zur Welt gekommen.

Vermutlich hatte jeder von uns ein Kinderbett,
das nicht vorher schon als Futtertrog gedient hat.

Das Stroh in der Krippe in Bethlehem
ist ein Symbol für die Not und die Sorgen dieser Welt.

Gerade da hinein wird Jesus Christus geboren.

Gott begibt sich gerade da hinein, wo Sorgen, Ängste, Leid und Not ist.

Deshalb wird nun auch die Krippe herein getragen,
mit den Zetteln
auf denen Sie am Mittwoch Ihre Bitten und Sorgen,
Ihre Anliegen, zu Papier gebracht haben.

Liebe Schwestern und Brüder!

Was braucht es,
damit wirklich Weihnachten werden kann?

Damit nicht nur X-Mass
oder „Das Fest“
oder „die Weih-Nacht“,
sondern Weihnachten, wie es wirklich gedacht ist
werden kann?

Es braucht vor allem Menschen,
die Ja dazu sagen,
dass Gott in ihre Welt kommt.

Maria ist das erste Beispiel dafür.

Und es braucht die erlösungsbedürftige Welt,
in die hinein sich Gott begeben kann,
so wie das Jesuskind, das in unsere Krippe gelegt wird.

Ich wünsche Ihnen ein frohes,
gesegnetes, befreiendes,
echtes Weihnachtsfest.

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Wir wie Johannes der Täufer

Predigt am dritten Adventssonntag B

Gehalten von Pfr. Martin Schnirch am 11.12.2011 in St. Matthias, Waldram

DU!“

„Wer bist DU?“

So fragen die Priester und Leviten Johannes den Täufer.

„Wer BIST du?“

ICH?“

„ICH bin nicht der Messias!“

„Nein, auch nicht Elia!

Nein, auch nicht der Prophet!“

„Wer bist DU denn dann?“

„Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft:
Ebnet den Weg für den Herrn!“ (Joh 1,23)

Und als die Pharisäer weiterbohren sagt Johannes:

„Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt
und der nach mir kommt;

ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.“ (Joh 1,26f)

Liebe Brüder und Schwestern!

Johannes der Täufer,
die große Gestalt des Advents,
steht auf den ersten Blick im Mittelpunkt des Evangeliums
vom dritten Adventssonntag.

Johannes der Täufer, der der große Fingerzeiger ist.

Mattias Grünewald hat ihn im Isenheimer Altar
in beeindruckender Weise dargestellt.

Sein riesiger Zeigefinger deutet auf Jesus am Kreuz.

Und genauso deutet Johannes der Täufer im Evangelium
unüberhörbar und unübersehbar auf Christus.

Als er gefragt wird wer er sei,
sagt er nicht
„Ich bin Johannes der Täufer!“

Er sagt nur sehr deutlich,
wer er NICHT ist:

NICHT der Messias, NICHT Elia, NICHT der Prophet.

Und als er gefragt wird,
weshalb er tauft, wenn er all das NICHT ist,
bleibt er die Rechtfertigung schuldig.

Er spricht nicht von sich,
sondern zeigt nur auf den, den er verkünden soll:
der mitten unter euch steht,
den die Leute nicht kennen
und dem die Schuhe aufzubinden Johannes selbst nicht würdig ist.

Johannes ist der große Fingerzeiger Jesu.

Der lebendige Hinweis auf Christus.

Er selbst,
obwohl er eine beeindruckende Gestalt gewesen sein muss,
tritt in den Hintergrund
und tritt – später dann – ganz von der Bühne des Evangeliums ab,
um Jesus Christus Platz zu machen.

Johannes ist nur der Wegbereiter,
nur der Vorläufer.

Ich finde es beeindruckend,
wie das Matthias Grünewald dargestellt hat:

die Hand mit dem beinahe überdimensionalen Finger
und die riesigen Füße.

Fest steht er mit beiden Beinen auf dem Boden.

Und sein Lebensmotto,
„Illum oportet crescere, me autem minui“
„Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden“
ist seine deutliche Botschaft.

Johannes ist ganz der Zeiger auf IHN,
auf Christus.

Liebe Schwestern und Brüder!

Im Advent stellt uns die Kirche Johannes den Täufer vor Augen,
weil er auf Christus zeigt.

Da ist der Christus noch nicht zu sehen.

Johannes aber sieht ihn schon.

Johannes zeigt ihn schon:

„Mitten unter euch steht er.“

Johannes kennt ihn schon,
„aber ihr (Pharisäer) kennt ihn nicht.“

„Und deshalb seht ihr ihn auch nicht!“

Doch Christus ist schon da!

Mitten unter den Menschen.

Auch wenn die Menschen ihn noch nicht kennen.

Auch wenn die Menschen ihn noch nicht sehen.

Auch wenn die Menschen vor ihm die Augen verschließen.

Er ist schon gekommen
und hat sich mitten unter ihnen hingestellt.

„Mitten unter euch steht ER.“

ER ist schon zu euch gekommen
und hat einen Platz mitten unter euch Menschen eingenommen.

Ihr bräuchtet ihn nur kennenlernen.

Ihr bräuchtet nur Eure Augen aufzumachen,
dann würdet ihr IHN sehen.“

Öffnet Eure Augen für Christus!

Öffnet Eure Herzen für Christus!

Öffnet Eure Welt für Christus!“

So könnte die Botschaft Johannes des Täufers auch heute lauten.

Liebe Schwestern und Brüder

Die Welt sieht Jesus Christus,
– seine Gegenwart –
oft nicht,
weil es –  auch in der Kirche – zu wenige Menschen gibt,
die – wie Johannes der Täufer – auf Christus zeigen.

Es gibt unzählig viele, die auf sich selber zeigen:

„Schau mich an, wie toll ich bin!
Bin ich nicht der Nabel der Welt?
Bin ich nicht der Beste?
Bin ich nicht in der Lage mich am eigenen Schopf
   aus dem Schlamassel zu ziehen?“

Und es gibt unzählige, die auf die Anderen zeigen:

„Schau die an!

Solche können wir nicht brauchen!

Schau die Frommen an!

Schau die Unfrommen an!

Schau die Sünder an!

Schau die Selbstgerechten an!“

Wenn es mehr Menschen gäbe,
die – wie Johannes der Täufer –
auf Christus zeigten,
dann würden IHN mehr Leute entdecken.

Unsere Zeit – unsere – Kirche
braucht Fingerzeiger für Jesus Christus.

Unsere Zeit braucht Menschen,
die Christus schon erlebt haben,
die wissen, dass er schon mitten unter uns da ist
und die sich trauen, auf IHN zu zeigen.

Unsere Zeit braucht Menschen wie Sie und mich,
die Jesus schon erfahren haben
und die Andere auf IHN hinweisen.

Woran kann man sehen, dass Jesus da ist?

Man kann ihn sehen:
wenn Freude da ist,
wenn gelebte gegenseitige Liebe da ist,
wenn Menschen sich getragen wissen,
wenn Menschen über sich hinaus wachsen,
wenn Menschen Trost und Hilfe erfahren,
wenn aus dem Miteinander mutige Ideen entstehen.

Man kann Jesus in mitten seiner Gläubigen sehen,
nicht mit den Augen des Körpers,
aber mit dem Gespür und den Augen der Seele.

Ich bin überzeugt,
dass jeder und jede von uns IHN schon einmal erfahren hat.

Und dass jeder und jede auf IHN zeigen könnte,
der schon mitten unter uns da ist.

Wir brauchen nicht auf sein Kommen zu warten.

ER IST schon da!

Er ist DA, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind.

Wenn wir heute in seinem Namen hier zusammen sind,
dann ist er da,
das hat er versprochen.

Wollen wir ihm etwa unterstellen,
dass es leere Versprechungen macht?

Wenn wir in unserem Haus in seinem Namen versammelt sind,
dann ist ER DA!

Und wenn Sie in ihrer Familie in seinem Namen versammelt sind,
dann ist ER DA!

Da brauchen wir keine Angst vor dem Bösen zu haben,
keine Angst vor der Zukunft,
keine Angst vor dem Versagen,
nicht einmal mehr Angst vor dem Tod,
denn Jesus Christus ist da
und hat all das überwunden!

Ich wünsche uns,
jedem Einzelnen und der Kirche,
dass uns das immer klarer wird.

Dass wir nicht wie die Pharisäer,
IHN nicht kennen und nicht sehen.

Sondern wie Johannes der Täufer auf IHN zeigen,
der mitten unter uns da ist.

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Christen als Türhüter

gehalten von Pfr. Martin Schnirch am 27.11.2011 in St. Matthias Waldram

Liebe Brüder und Schwestern!

Stellen Sie sich vor,
Sie sind Verantwortlicher für ein großes Haus,
in dem viele Menschen leben und arbeiten,
in dem viele Menschen
– einfache Leute ebenso wie bedeutende Persönlichkeiten – 
ein- und ausgehen.

Nun müssten Sie als Verantwortlicher für dieses Haus
einen Pförtner anstellen.

Einen Portier, der – oder die – am Eingang des Hauses steht,
an der Rezeption,
und Tag für Tag die Ein- und Ausgehenden begrüßt,
bedient, berät und verabschiedet.

Was würden Sie als Anforderungen an einen Bewerber
in die Stellenanzeige schreiben?

Wie müsste der Bewerber sein,
den Sie sich dann anstellen?

Er müsste mit Menschen umgehen können.
Ein sympathisches und gewinnendes Wesen haben.
Menschenkenntnis bräuchte er genauso
wie gute Umgangsformen.
Ein entschiedenes Auftreten.
Er müsste sich auch trauen,
jemanden von der Tür zu weisen.
Aber sich meist so verhalten können,
dass sich die Menschen
gleich vom ersten Moment in diesem Haus wohlfühlen.

Er müsste möglichst schnell DIE kennen können,
die zum Haus gehören.
Er müsste eine gute Auffassungsgabe haben
und um das wissen, was im Haus vor sich geht.
Gleichzeitig müsste er die nötige Diskretion,
die Verschwiegenheit besitzen,
über die Vorgänge und die Personen im Haus
nichts nach außen dringen zu lassen.

Kurz gesagt: Er müsste die nötige Wachsamkeit besitzen.

In dem Gleichnis, das Jesus uns heute erzählt,
setzt der Hausherr genau einen solchen Türhüter ein.

Einen Ostiarier, oder auch Janitor,
wie es in der damaligen Zeit üblich war.

Direkt am Eingang des Hauses
lag seine „cella ostiaria“, sein eigener Raum,
von dem aus er den Eingang bewachen und seinen Dienst tun konnte.

Meist setzte man Slaven dafür ein.

In der Kirche kannte man diesen Dienst auch lange Zeit.
In der frühen Kirche war er selbstverständlich,
weil sich die Christen ja in den Häusern trafen.

Und er war notwendig,
um darauf zu achten,
dass während der Eucharistiefeier kein unberechtigter das Haus betrat
und um vor möglichen Verfolgern zu warnen.

Seit dem 3. Jahrhundert
ist dieser Dienst in der römischen Kirche nachweisbar.

Und bis nach dem Zweiten Vaticanum
gab es als erste Stufe der niederen Weihen den „Ostiarier“.

Im Evangelium des Ersten Adventssonntags
nennt Jesus den Türhüter,
um seinen Zuhörern deutlich zu machen,
welche Eigenschaften sie selbst haben sollen.

Jesus weist uns alle darauf hin,
dass wir wie ein guter Türhüter, wie ein guter Portier, sein sollen.

Uns allen ist dieser Dienst aufgetragen.

An uns vorbei müssen ja alle gehen,
wenn Sie – im Bild gesprochen –
in das Haus des Herrn kommen.

Wir, die praktizierenden Christen,
sind die mit denen die Menschen
die im Moment nicht im Haus des Herrn sind,
in Berührung kommen.

So mehr oder weniger einladend wie wir uns geben,
so mehr oder weniger einladend wird die Kirche erlebt.

Unsere Umgangsformen erleben die Menschen zuerst
und erleben sie als Umgangsforen von „Denen in der Kirche“.

Der Dienst des Türhüters ist ein äußerst wichtiger.

Und er ist uns allen aufgetragen.

Die Eigenschaften,
die ein Türhüter erfüllen muss, sind vielfältig.
Und seine Aufgabe ist für das ganze Haus
von entscheidender Bedeutung.

Seine Wichtigste Aufgabe, seine wichtigste Eigenschaft aber
ist wohl die Wachsamkeit.

Die Wachsamkeit im Umgang mit denen, die an das Haus kommen.Die Wachsamkeit im Umgang mit dem Nächsten.
Die Wachsamkeit im Bezug auf das was VOR dem Haus geschieht.
Die Wachsamkeit im Bezug auf das was IM Haus vor sich geht.
Und die Wachsamkeit gegenüber dem Herrn des Hauses.

Stellen Sie sich vor, der Portier übersieht den Herrn des Hauses,
oder er erkennt ihn nicht,
oder er kennt ihn nicht.
Oder er schläft gar,
wenn der Herr des Hauses eingelassen werden will.

Seid also wachsam!

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Neues Schulgebetbuch

Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums und Kollegs haben nun nicht nur ein neues Schulgebäude, sondern auch ein neues Schul-Gebetbuch.
Das kleine Heftchen haben im vergangenen Jahr Schülerinnen und Schüler des Vorkurses zusammengestellt. Es ersetzt ein bereits in die Jahre gekommenes Geheft und enthält neben den Grundgebeten in verschiedenen Sprachen auch Gebete für verschiedene Tage und verschiedene Anlässe des schulischen Lebens. Außerdem sind Texte enthalten, die für einen besinnlichen Tagesbeginn in der Klasse genommen werden können.
Bei der Präsentation des neuen Gebetsbuches, die im Rahmen einer thematischen Woche zum Gebet erfolgte, machte Seminardirektor Pfarrer Martin Schnirch deutlich, wie wichtig ein gemeinsamer, bewusster und angemessener Beginn des Tages in der Klasse für das Klima und das Miteinander ist. Neben dem Gebetbuch als praktische Hilfe stellte derSeminardirektor den Schülerinnen und Schülern an mehreren Tagen das Dank-, Bitt- und Lobgebet als konkrete Weisen vor, mit Gott in eine lebendige Beziehung zu kommen.

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Themenwoche: Gebet

Alle Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eingeladen zu der Themenwoche GEBET.

Wir treffen uns alle in der Aula an folgenden Terminen:

Montag, 19.12.2011, 07:45-08:00
Dienstag, 20.12.2011, 12:00-12:45
Mittwoch, 21.12.2011, 07:45-08:00
Donnerstag, 22.12.2011, 07:45-08:00
Freitag, 23.12.2011, 08:00-09:00 (in der Kirche)

Wir werden Ihnen das neue Schulgebetbuch vorstellen und überlegen, wie man bewusst leben und angemessen und zeitgemäß beten kann. Dabei werden wir verschiedene Formen des Gebetes kennenlernen und erleben.

Die Fachschaft Religion
Pfr. Martin Schnirch, Maximilian Heisler, Simon Fritz

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Adventsmarkt in Waldram

Auch in diesem Jahr fand der Waldramer Weihnachtsmarkt traditionell am zweiten Adventswochenende statt, bei dem auch unser Missionskreis mit einem Stand vertreten war.

Die Haupteinnahmequelle für den Erlös, der unseren Missionaren in den verschiedenen Erdteilen zugute kommt, bildete wie auch im vergangenen Jahr der Verkauf von Gulasch-Suppe. Aber auch Kerzen, Weihnachtskarten usw. wurden von uns angeboten.

Die Vorbereitungen und die Durchführung des Marktstandes haben sich auf jeden Fall gelohnt. Zum Schluss konnten wir eine stolze Summe über 412,50 € verbuchen.

Im Namen der Vorstandschaft des Missionskreises St. Matthias nochmals allen Helfern ein herzliches Dankeschön für das gute Gelingen.

Tobias Pastötter

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Nikolaus-Abend 2011

Der traditionelle Nikolausabend fand in diesem Jahr erst am 7. Dezember statt. Eingeleitet wurde er durch eine Messe, die Prälat Monsignore Lorenz Kastenhofer zelebrierte. Mit ihr verabschiedete er sich vom Spätberufenenseminar St. Matthias, da er im neuen Jahr nicht mehr für die Seminare in der Erzdiözese verantwortlich sein wird. In seiner Predigt auf der Grundlage des Evangeliums aus Matthäus hob er hervor, dass Jesus für alle Menschen eine frohe Botschaft habe. Es sei kein leichtfertiger Trost. Er verspricht nämlich nicht die Befreiung von jeder Last. Seine Botschaft bringt aber nichts weniger als Erleichterung und Erholung für die, die über Leid klagen. 

Anschließend trafen sich die Seminaristen zu einer gemütlichen Nikolausfeier in der Seminaraula. Zur Überraschung und Freude aller wurde der Nikolaus in diesem Jahr vom ehemaligen Musikprefekten Bruckschlögl dargestellt.

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DELF-Zertifikate überreicht

Am 1. Dezember konnte Thomas Erhard, Fachbetreuer Französisch am Kolleg St. Matthias Waldram, drei Schülern des Kollegs ihr DELF-Zertifikat überreichen.
Sie hatten im Frühjahr 2011, nach eineinhalb Schuljahren Französisch, nicht nur erfolgreich, sondern mit gutem Erfolg an der DELF-Prüfung Niveau A2 teilgenommen.
Nun waren endlich die offiziellen Zertifikate des „Ministère de l‘Education nationale“ an der Schule eingetroffen.
Es war das erste Mal, dass sich Schülerinnen und Schüler des Kollegs St. Matthias dem international anerkannten Sprachzertifikat gestellt hatten.

Thomas Erhard

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Vom Schweigen zur Sprachkunst

Persönlich war die Literatur-Nobelpreisträgerin 2009 gestern zwar nicht in der Aula des Seminars St. Matthias anwesend, doch die beiden Referenten, das Ehepaar Dr. Jean Ritzke-Rutherford und Karl Ludwig Ritzke gewonnen hatten sich Person und Werk Herta Müllers vorgenommen – ein in jeder Hinsicht faszinierendes, aber auch anstrengendes Unterfangen. Der Leiter der Fachschaft Deutsch Manfred Ingerl begrüßte im Namen von Schulleiter Claus Pointner und Seminardirektor Martin Schnirch Schüler, Lehrer und zahlreiche Gäste: „Diesmal ist die Frucht der Vorbereitung zum Thema eine ‚harte Nuss’.“ Ingerl betonte die Wucht der Sprache Herta Müllers.
„Wir kamen über die Ackermann-Gemeinde zu Herta Müller und waren von Beginn an fasziniert von ihrer Lebensgeschichte, die so spannend wie ein Thriller ist“, sagte Jean Ritzke. Die gebürtige Amerikanerin ist promovierte Anglistin und wirkt derzeit als ehrenamtliche Sprachdozentin am Ostkirchlichen Institut Regensburg. Ihr Mann unterrichtete bis zu seiner Pensionierung Latein und Religion und betreut seit vielen Jahren eine Schulpartnerschaft mit einem Gymnasium im rumänischen Sibiu/Hermannsstadt. Er stellte die Landschaft des Banat vor, mit Hilfe des Banater Autors Eginald Schlattner, und würdigte die Aufbauleistung der Banater Schwaben, die von Ulm aus mit ihren ‚Donau-Schachteln’ hier siedelten. Im Januar 1945 eroberte die Rote Armee das Gebiet, und alle deutschen Männer zwischen 18 und 45 wurden in sowjetische Lager deportiert.
Und hier setzt das Werk Herta Müllers an: Sie beschreibt Menschen und Stimmungen, etwa in „Niederungen“. Jean Ritzke analysierte kenntnisreich und einfühlsam Sprache und Inhalt, und ihr Ehemann Karl rezitierte gekonnt die passenden Textstellen. „Vom Schweigen zur Sprachkunst – das ist der literarische Weg Herta Müllers, im Kampf gegen den Würgeengel des Staates“, und Müller gehe dabei detailgetreu und zugleich schonungslos mit ihrer Banater Welt ins Gericht. „Die Folge waren große Spannungen zwischen der Autorin, ihrer Familie und den Menschen in Rumänien“, so Jean Ritzke. „Herta Müller wurde ihr Leben lang betrogen, ausgespitzelt, als Fremdling diskriminiert.“Kein Wunder, dass sie stets schwarz gewandet ihr Gegenüber, auch den Leser, verunsichert, provoziert. Vor allem mit ihrem Nobelpreis-Roman „Atemschaukel“, den sie zusammen mit ihrem Freund, dem rumänendeutschen Lyriker Oskar Pastior (er starb 2006) schrieb, schildert sie aus der Perspektive des Mannes die Jahre der Vertreibung, Unterdrückung, Demütigung.
„Der Roman ist deprimierend, aber auch voller Hoffnung, ein Sieg der Menschlichkeit.“ Und als Müller vom Nobelpreis erfuhr, meinte sie, dass das Glück sich wohl zu ihr verirrt habe.
Die Fragerunde ging Leben und Werk nach, aber auch Textdetails wie etwa dem „Gruppenpieseln“. Und Karl Ritzke betonte, dass es Müllers Verdienst sei, Denk- und Redeprozesse in Gang gesetzt zu haben, die vorher nicht möglich, nicht denkbar waren. Eine anstrengende, doch faszinierende Lesung der anderen Art, und Manfred Ingerl sah darin eine „Motivationsinfusion für den Leser“.

Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 272 vom 25.11.2011, Lokales S. 8

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Lesung über Herta Müller

In Zusammenarbeit mit der Ackermann-Gemeinde München, die sich für die deutsch-tschechische und deutsch-slowakische Aussöhnung einsetzt, und dem Institutum Bohemicum konnte Manfred Ingerl, Fachbetreuer für Deutsch am Gymnasiium und Kolleg St. Matthias, Dr. Jean Ritzke-Rutherford und StD i.R. Karl-Ludwig Ritzke am 24. November für eine Lesung über die Schriftstellerin Herta Müller, Nobelpreisträgerin für Literatur im Jahre 2009, in der Aula des Seminars gewinnen.
Die beiden Referenten erinnerten zunächst daran, wie die Geschichte der „Banater Schwaben“ begann. Dann zeichneten sie ein klares Bild des schweren Lebens der deutschstämmigen Schriftstellerin in Rumänien unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg. Als das Land 1944 sich von Deutschland abwendete, waren die Rumänendeutschen plötzlich der Verfolgung durch die Regierung und die Rote Armee ausgesetzt, nachdem diese ins Land der Karpaten eingefallen war. Die Mehrzahl der erwachsenen Deutschen, so auch Herta Müllers Mutter, wurden in der Folge in die Sowjetunion verschleppt und mussten dort in Lagern Wiederaufbau leisten. Später hat sich Herta Müller wiederholt den Versuchen der berüchtigten Geheimpolizei „Securitate“ des sozialistischen Regimes unter den Diktatoren Antonescu und Ceaucescu widersetzt, sie zu Spitzeldiensten zu zwingen. Sie wurde dabei auch mit dem Tode bedroht. Sowohl die Deportation ihrer Mutter als auch die eigene, spätere Verfolgung waren in der Zeit der Diktatur Tabuthemen.
Diese erniedrigenden Erlebnisse, von denen Herta Müller stark geprägt ist, hat sie in ihrem Werk verarbeitet. Mit den Ausschnitten aus den Werken „Niederungen“ und „Atemschaukel“ zeigten die beiden Referenten in eindringlicher Weise, dass sich die schlimmen Erfahrungen der Autorin sowohl im Inhalt als auch im Stil ihrer Texte widerspiegeln.

Thomas Erhard

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