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Mesnerausflug nach München am 10.2.2012

Zum ersten Mal machten auch die vier Mesner des Seminars zusammen mit unserem Seminardirektor einen Ausflug. Als Ziel hatten wir uns die Münchner Asamkirche und die Sakristei des Domes gesetzt. Als wir am frühen Nachmittag an der Asamkirche ankamen, erklärte uns eine Schwester der Dillinger Franziskanerinnen die Aussagekraft dieser beeindruckenden Barockkirche und führte uns auch auf die Empore, auf die – Aufgrund der Statik – für normale Kirchenbesucher nicht zugänglich ist. Danach stand dann der für Mesner noch spannendere Teil des Ausfluges auf dem Programm: Die Besichtigung des Münchner Domschatzes in der dortigen Sakristei. Einer der Dommesner zeigte uns zunächst die beeindruckenden Sakristeiräume und dann den Inhalt des Tresors. Wir sahen unteranderem eine Hostienschale aus dem 4. Jahrhundert und waren über die Schlichtheit und den gut erhaltenen Zustand dieser Schale erstaunt. Dann durften wir die Messgewänder, unteranderem auch das, welches Papst Benedikt XVI. bei seiner Bischofsweihe getragen hat bewundern. Besonders erstaunt waren wir über das ganze Ordnungskonzept dieser Sakristei, welche echt durchdacht eingerichtet wurde. Leider konnten wir nicht in den großen Tresor schauen, da er sich wegen einer kurzfristigen Änderung am Sicherheitssystem sogar für den Mesner selbst nicht öffnen ließ.

Nach dieser erlebnisreichen Führung, waren wir noch im Hofbräuhaus zu einem gemütlichen Abendessen eingeladen. Den Abend beschlossen wir mit einem Kinobesuch in Wolfratshausen, wo wir den Film „ziemliche beste Freunde“ sahen.

Ludwig Bolkart

Bildunterschrift:

Die Mesner des Spätberufenenseminars in der Sakristei des Hohen Domes zu München

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Padre Manfredo ist tot

Diese Nachricht erreichte uns im Juni 2011. Am 14. Juni verstarb Manfred Rauh, der Pfarrer von Independencia in Bolivien und Begründer des bekannten und sehr erfolgreichen „Missionskreises Ayopaya“. 1932 in Kempten geboren, trat er mit Realschulabschluss und Gärtnerlehre in das Spätberufenenseminar Fürstenried ein und erwarb dort 1957 bei der letzten Abiturprüfung in Fürstenried vor dem Umzug nach Waldram sein Reifezeugnis. Das Studium der Theologie absolvierte er in der Diözese Bamberg und erhielt dort 1963 die Priesterweihe. Nach fünf Jahren Kaplanstätigkeit stellte ihn sein Bischof 1968 ab zur seelsorgerlichen und sozialen Betreuung einer Gemeinde in der Provinz Ayopaya in Bolivien. Als Pfarrer von Independencia hatte er rund sechzig Dörfer, weitgestreut, zu versorgen. Er organisierte Kirchenbau, Gemeindehäuser, Kindergärten, Schulen und Wohnseminare für die Landkinder. Als Sonderleistung darf die Einrichtung eines Spätberufenenseminars nach deutschem Vorbild gelten, aus dem schon sieben Priester hervorgegangen sind. Für die Seelsorge schuf er einen „Volkskatechismus“ in Spanisch und Quetchua, der Sprache der einheimischen Bevölkerung. Manfred Rauh wurde zum Berater der Ständigen Diakone des Bistums und zum Ausbilder einheimischer Katechisten für Bolivien. Sein Ruf drang sogar über den Ozean nach Deutschland, und so wurde er 2003 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Nun ist er im Alter von 79 Jahren nach mehr als vierzigjähriger segensreicher Tätigkeit im ärmsten Land Südamerikas verstorben. Auf eigenen Wunsch fand er seine letzte Ruhestätte in Bolivien, auf dem Generalfriedhof von Cochabamba.

Hermann Reichenbach

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Herbsttreffen im „Fürstenhof“ in Natz

Südtirol im November – das ist die Zeit, in der die Burgen und Museen geschlossen sind und viele Hotels und Restaurants Betriebsurlaub machen. Aber der Fürstenhof in Natz war geöffnet für die gut dreißig Teilnehmer des diesjährigen Herbsttreffens. So konnten wir die gastliche Atmosphäre bei Familie Überbacher genießen.

Und das waren die Teilnehmer:

Dr. Karl Braun; Dr. Werner Duschner (77); Pater Josef Entsfellner (68); Maria Fendl (78) und Mann; Franz Fraitzl (77); Josef Hahn (82) und Frau; Elisabeth Herholz (85) und Mann; Josef Huber (78) und Frau Gabi (85); Josef Lehner (76) und Frau mit Sohn; Leonhard Menz (68) und Frau; Hanns Mittermeyer und Rosi Mittermeyer-Künzel (95) mit Freundin Marianne Merk; Dr. Jakob Nies (71) und Frau; Josef Nies (77) und Frau; Josef Schäfer-Zeis (68) und Frau; Inge Schmidt; Dr. Martin Seitner (65) und Frau; Dr. Balthasar Spann (73); Monsignore Hermann Streber; Frau Anni Tauber; Ewald Rathmann (70) und Frau.

 In Südtirol im Herbst ohne Törggelen – das geht nicht. Und so begann damit auch unser Treffen am Freitagabend. In geselliger Runde saßen wir zusammen und genossen nach Gerstlsuppe, Gebratenem mit Kartoffelpüree und Kraut noch Speck, Kaminwurzen, Käse, Schüttelbrot und jungen Wein. Dabei bewunderten wir die geistige und körperliche Frische unserer beiden „Senioren“ Dr. Karl Braun und Hanns Mittermeyer, die sich in einem friedlichen Wettstreit abwechselten. Dr. Braun ließ uns teilhaben an seinem reichen Wissensschatz und gab damit Hanns Mittermeyer immer wieder ein Stichwort für ein Gedicht oder eine Ballade.

Nachdem jeder den Samstagvormittag wie gewöhnlich nach eigenen Interessen gestaltet hatte, trafen sich die Teilnehmer nach dem Mittagessen zu einem Stadtrundgang vor dem Dom in Brixen. Es ist immer wieder ein Erlebnis, den Erklärungen und Deutungen unseres verehrten Dr. Braun zu lauschen. Und es dauerte nicht lange, dann hatte er mit seiner kräftigen Stimme im Dom noch eine ganze Anzahl weiterer Besucher, die eigentlich auf ihre Führung warteten, in seinen Bann gezogen. Sie verließen mit einigem Bedauern dann im Kreuzgang wieder unsere Gruppe, als ihr Führer mit einiger Verspätung eintraf.

Da der eigentlich vorgesehene Besuch des Diözesanmuseums nicht möglich war, – es war geschlossenen, denn schließlich war es ja schon November – besuchten wir auf einen Café, Cappucino oder anderes das Restaurant Fink, wo wir noch in den Genuss kamen, die Menhir-Stube zu besichtigen. Wie oft waren wir da schon vorbeigegangen oder sogar eingekehrt ohne zu wissen, welche Sehenswürdigkeit dort zu finden ist. Aber Dr. Braun, der mit der Familie Fink seit vielen Jahren bekannt ist, zeigte uns die Nachbildung eines ca. 4000 Jahre alten menschengroßen Menhirs, dessen Original Hans Fink, der Großvater der nun das Restaurant führenden Generation, oberhalb von Brixen in Tschötsch entdeckt und als solchen erkannt hatte. Auf Menhiren befinden sich Eingravierungen, die Persönlichkeiten der damaligen Zeit gewidmet waren. Die originalen Menhire auch aus weiteren Fundorten in Südtirol sind im archäologischen Museum in Bozen ausgestellt. Die Zeit bis zum Abendessen nutzten wir dann noch für einen Bummel durch Brixen. Nach einem wiederum sehr üppigen Essen verlief der Abend in gewohnter Weise mit vielen Gesprächen.

Über den Sonntagvormittag kann ich nur Mutmaßungen anstellen, aber er verlief sicher auch in gewohnter Weise mit einem Besuch der Messe im Dom zu Brixen und einem wunderbaren Mittagessen. Ich selbst habe nämlich nach dem Frühstück gemütlich den Heimweg angetreten.

Auch wenn der Wettergott uns dieses Mal nicht richtig wohlgesonnen war – die Sonne kam hinter den Wolken nicht hervor, doch die Regenschirme mussten nicht aufgespannt werden – so war es doch ein schönes Wochenende. Nun freue ich mich schon auf das nächste Treffen im Frühjahr und hoffe, dass wieder viele Mitglieder und Gäste den Weg über den Brenner antreten werden.

Inge Schmidt

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Das Grußwort des Vorsitzenden 2012

Liebe Freundinnen und Freunde von St. Matthias!

Zu Beginn des neuen Schuljahrs ereigneten sich in St. Matthias wahre Festspiele, wie sie hier noch nie gesehen wurden. Anlass war die Einweihung des neuen Schulgebäudes für das Gymnasium und das Kolleg. Die Feierlichkeiten erstreckten sich über eine ganze Woche und wiesen vier Höhepunkte auf. Am Montag, dem 17. Oktober 2011, fand der eigentliche Festakt der Einweihung statt. Zunächst zelebrierte unser Erzbischof Reinhard Kardinal Marx in der Pfarrkirche einen feierlichen Gottesdienst, dem der Schulchor mit Pauke, Trompete und Instrumenten besondere Festlichkeit verlieh. Der Herr Kardinal nützte die Predigt, um mit Entschiedenheit den Kern eines christlichen Bildungsprogramms zu entwickeln. Bildung sei ein wesentlicher Auftrag der Kirche. Das Licht des Evangeliums behindere nicht, sondern erleuchte die Vernunft und befähige junge Menschen, die Schwierigkeiten einer unübersichtlich gewordenen Welt zu meistern. Auf Grund der Ebenbildlichkeit (similitudo) des Menschen mit Gott sei die Jesusbegegnung ein echter Bildungsweg, ja eine intellektuelle Herausforderung. Aufgabe von Schule und Lehrern sei es daher, die Möglichkeiten der Jugendlichen zu erschließen und freizusetzen. In leidenschaftlicher Geste an die lauschenden Schülerinnen und Schüler gewandt, die ja gerade einen zweiten Anlauf zu ihrer Bildung nehmen, sagte er in seiner erfrischenden Sprechweise: "Da ist noch was drin. Da ist noch was möglich. Packen wir’s an!" Nach dem Gottesdienst versammelte sich die Festgemeinde in der Pausenhalle der neuen Schule – Lehrer, Schüler und zahlreiche Gäste. Jetzt erfolgte der würdige Weiheakt. Der Herr Kardinal segnete das Gebäude und die Schulkreuze mit Gebeten, Weihwasser und Weihrauch. Sogleich brachten Schülerinnen und Schüler die Kreuze an ihre Plätze in den einzelnen Räumen. Statt steifer Festreden folgte nun eine Serie charmant geführter Interviews. Eine Schülerin und ein Schüler stellten interessante Fragen an jeweils zwei Personen, die mit dem Bau der Schule befasst waren. Darunter waren Herr Architekt Claus und Herr Dennemarck als Leiter des Baureferats der Erzdiözese München, aber auch die Leiter der Schule und des Seminars, Herr OStD Pointner und Herr Pfarrer Schnirch. Der lang gestreckte Bau, erläuterte Architekt Claus, sei kubisch einfach konzipiert und wirke leicht und transparent. Da das Obergeschoss außen horizontal mit Holz verkleidet ist, während das Parterre bis zum Fundament nur Glas aufweist, entstehe der ästhetische Eindruck, dass der Bau schwimme. Die neue Schule also eine „Arche“, reich gefüllt für Schülerinnen und Schüler mit den Gaben der Geistes- und Naturwissenschaften? Eben in der Beschäftigung mit diesen Wissenschaften werden Verstand und Vernunft herausgefordert und entwickelt sich Bildung, denn mit Hilfe dieser Wissenschaften versucht ja der Mensch der Schöpferkraft Gottes auf die Spur zu kommen. Ein weiterer bedeutender Vorzug des Neubaus ist, dass er auf Grund des Energiekonzepts als Niedrigst-Energiehaus gilt. Elf Erdstäbe, die in eine Tiefe von hundert Metern dringen, entziehen dem Erdreich Wärme für die Fußbodenheizung und leiten im Sommer die unerwünschte Hitze in die Erde zur Speicherung für den nächsten Winter zurück. Auf dem Flachdach aufgestellte 280 Voltaikelemente liefern den von der Sonne kostenlos zur Verfügung gestellten Strom für die Wärmepumpen und den übrigen Energiebedarf. Solch nachhaltige Energiegewinnung, auch im Blick auf die Bewahrung der Schöpfung, kann nur ein Neubau erbringen, . Bei der Besichtigung der Klassenzimmer fällt auf, dass besonders die Naturwissenschaften mit den hochmodern ausgestatteten Räumen sehr gewonnen haben. Hier Physik- oder Chemieunterricht zu erteilen oder zu genießen muss doch wirklich Spaß machen. Dass eine derartige "Traumschule" auch viel Geld kostet, ist wohl nicht verwunderlich. So belaufen sich die Kosten auf 10,6 Millionen Euro, wobei der Freistaat Bayern etwa ein Drittel finanziert. Diesem geglückten Auftakt der Festwoche folgten drei weitere freudenreiche Tage. Am Samstag, dem 22. Oktober, eilten etwa 350 Absolventen zum "Tag der Ehemaligen" herbei, um die neue Schule zu bestaunen und auch mit Wehmut ein wenig ihrer alten Schule nachzutrauern. Am Sonntag, dem 23. Oktober, öffnete sich das Haus für die Waldramer Bevölkerung, die mit regem Interesse das moderne Bauwerk inmitten ihrer Siedlung besichtigte. Am Montag darauf waren zum "Tag der Geistlichen" etwa 50 Priester angereist, die einst an unserer Schule das Abitur erworben haben.  Viele von ihnen feierten in Konzelebration mit Weihbischof Bischof und Seminardirektor Schnirch um 10 Uhr in der Seminarkirche die heilige Messe. Vielleicht können Sie, liebe Leser, erahnen, welche Hochstimmung in St. Matthias an all diesen Tagen herrschte. Aber welchen Anteil hat der Freundeskreis an dem Neubau? Wir haben zusätzlich zu dem jährlich bereitgestellten Zuschuss von 2000 Euro für die Schülerbibliothek einen einmaligen Sonderbetrag von 4000 Euro beschlossen. Diese Summe wurde für die Anschaffung neuer Hardware an den Studierplätzen in der wunderschönen neuen Bibliothek verwendet. Ferner haben wir die beträchtlichen Kosten für ein Kreuz eines toskanischen Künstlers übernommen, das in der Cafeteria seinen Platz gefunden hat. 15 Schüler der Fachschaft katholische Religion gestalten in einem Praxisseminar Christusbilder für die Klassenzimmer. Die voraussichtlichen Kosten in Höhe von 3500 Euro haben wir schon vorgemerkt.   Liebe Mitglieder unseres Freundeskreises, alle erwähnten Leistungen konnten wir nur dank Ihrer Spenden erbringen. Dafür sagen wir ein herzliches Vergelt’s Gott! Eine genaue Aufstellung aller Ein- und Ausgaben werden wir Ihnen in der Mitgliederversammlung am Samstag, dem 24. März 2012, unterbreiten. Indem ich Sie zu dieser Mitgliederversammlung freundlich einlade, grüße ich Sie auch im Namen des gesamten Vorstands und wünsche Ihnen gute Gesundheit und ein gesegnetes Jahr 2012.

Gerhard Gesierich Vorsitzender

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Kreuze in den Klassenzimmern der neuen Schule

Eine neue Schule benötigt auch Kreuze für die Klassenzimmer. Da kam der Fachschaft Religion das G8 mit seinem P-Seminar gerade recht:
Wieso nicht künstlerisch begabten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, die Kreuze selber zu gestalten?
Um den Schülern aller Konfessionen mit ihren je eigenen Gedanken und Vorstellungen zum Thema „Kreuz“ genug Raum für ihre Umsetzung zu lassen, stand das P-Seminar unter dem Motto „Christus darstellen“. Betreut wurde das Projekt von den Religionslehrern Pfarrer Martin Schnirch, Simon Fritz und Maximilian Heisler.
Die künstlerischen Produkte, die so individuell gestaltet waren wie die Schülerinnen und Schüler, wurden zu einer Ausstellung zusammengestellt und waren nach der Vernissage am Aschermittwoch vom 22. Februar bis 29. März 2012 in der Schule der Öffentlichkeit zugänglich.
Anschließend wurden die Kunstwerke auf die Klassenzimmer verteilt.

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Jungfräulichkeit: Um Himmels willen!

Predigt am 4. Sonntag im Jahreskreis Lj. B – gehalten von Pfr. Martin Schnirch am 29.01.2012 in Waldram

Liebe Schwestern und Brüder!

Ist das nicht eine Provokation für alle Eheleute?
Der Verheiratete ist „geteilt“?
Sind die verheirateten Männer und Frauen weniger wert
als die unverheirateten?

Ist die Ehe also etwas für die,
die es nicht schaffen
ohne Frau oder Mann zu leben?

Der Teil aus dem ersten Korintherbrief,
den wir vorhin gehört haben,
trägt in der Einheitsübersetzung die Überschrift
„Ehe und Jungfräulichkeit“.

Und ganz richtig,
kann und will dieser Text Anlass dazu geben,
über Ehe und Jungfräulichkeit als Lebensstile nachzudenken.

Jeder muss sich irgendwann in seinem Leben
für einen Lebensstil entscheiden.
Jeder muss irgendwann sagen:
Ich will heiraten,
Familienvater oder -mutter werden,
oder: Ich will als Priester,
Ordensmann oder -frau in einer Gemeinschaft leben.
Oder: ich will oder muss unverheiratet bleiben
und allein leben
– wie auch immer.

Nicht selten werden in Diskussionen
diese verschiedenen Möglichkeiten
nicht nur nebeneinander gestellt
oder einander gegenüber gestellt.
Manchmal werden sie auch gegeneinander aufgewogen:
Die eine sei dem Menschen angemessener
oder die andere dem, der Jesus nachfolgen will, entsprechender.

Allein die Diskussion über den Zölibat
scheint ja nicht abzureißen.
Ich möchte diese Diskussion hier gar nicht weiterführen.

Stattdessen möchte ich den Blick
auf einen scheinbaren Nebensatz lenken,
den Paulus an die Korinther schreibt:

„Das sage ich…,
damit ihr in
rechter Weise und ungestört
immer dem Herrn dienen könnt.“ (1Kor 7,35)

Paulus will den Christen in Korinth keine Bürde aufbinden,
sondern helfen,
dass sie frei sein
und in rechter Weise und ungestört
immer dem Herrn dienen können. (vgl. 1 Kor 7,35)
Auch der übrige Text des ersten Korintherbriefes
macht das deutlich.

Es geht Paulus darum,
dass wir Christen ganz Christus dienen sollen
und können.

In egal welcher Lebensform,
der Ehe oder einer ehelosen Lebensform,
geht es darum,
ganz Christus zu dienen.

Dass der Unverheiratete dazu wahrscheinlich mehr Freiheit hat,
als der, der sich in der Ehe an seine Frau und Familie gebunden hat
und „ihr gefallen“ will (vgl. 1 Kor 7,33),
ist logisch.

Doch auch der Verheiratete soll vor allem Christus dienen.

Und der, der sich für die Ehelosigkeit entscheidet,
muss sich ebenso fragen:
Will ich Christus dienen?
Oder ist es einfach offensichtlich leichter und freier Single zu sein?
Übrigens bedeutet Ehelosigkeit nicht unbedingt Single!

Vor über 21 Jahren habe ich bei meiner Diakonenweihe
die Ehelosigkeit um des Himmelreiches Willen versprochen.
Und je länger ich in dieser Lebensweise lebe,
umso mehr lerne ich,
dass es darauf ankommt,
dem Herrn
– Christus –
zu dienen.

Mein geistlicher Begleiter,
der mich auf die Idee gebracht hat, Priester zu werden,
hat mir oft gesagt:
„Du musst wissen und merken, dass Jesus dich liebt.“
Ich habe das als Jugendlicher nicht wirklich verstanden.
Doch heute weiß ich, was er damit gemeint hat:
Ich darf und muss wissen,
dass mich Jesus Christus ganz in seiner Hand hält,
hält und trägt,
und dass alles, was ich tue,
ein Dienst an IHM ist
oder zumindest sein soll.

Um für diesen Dienst frei zu sein,
freier als es ein Verheirateter sein kann,
kennt die Kirche die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen
und die Jungfräulichkeit.
Dabei geht gar nicht darum, allein zu leben,
ohne Bindung an andere Menschen.
Und es geht erst recht nicht darum,
nicht Mann oder Frau zu sein.
Im Gegenteil.
Auch ein zölibatär lebender Mann will und kann Vater sein.
Freilich nicht im körperlichen,
doch aber im geistlichen Sinn.

Es geht also um die Freiheit für Christus.
Die kann übrigens auch durch andere Dinge
als durch Frau und Kinder eingeschränkt werden.

Ich erlebe immer wieder,
wie sich fixe Ideen,
eigene Wünsche und Vorstellungen,
die Arbeit
und viele andere Dinge in die Beziehung zu Christus einmischen,
ja sie zu verdrängen suchen
und so die Freiheit für Christus rauben können.

Also ist auch der Unverheiratete,
der Zölibatäre,
nicht davor gefeit,
seine Freiheit für Christus
zu verlieren.

Obwohl,
oder vielleicht gerade weil ich zölibatär zu leben versuche,
habe ich allergrößten Respekt
und allergrößte Hochachtung
vor den Eheleuten, die versuchen als Ehemann und Ehefrau,
als Vater und Mutter
frei für Christus zu sein, wirklich ein christliches Leben zu führen.

Sie müssen versuchen,
obwohl da ja die Freuden und Sorgen der Partnerschaft
und des Familienlebens ständig leibhaft vor ihnen stehen,
die Freiheit für Christus zu behalten.
Ich kenne beeindruckende Männer und Frauen,
die das leben.

Und ebenso wie diese stellen zölibatär Lebende,
Ordensfrauen und -männer,
gottgeweihte Jungfrauen
und Menschen, die noch auf der Suche nach ihrer Lebensform sind,
Christus an die erste Stelle.

Dabei muss klar sein, dass
weder die Ehe
die Lebensweise für Leute ist,
die nicht ohne Partner leben können,
noch ist die Ehelosigkeit
die Lebensform für Leute,
die zur Ehe unfähig sind.

Vielmehr ist es Aufgabe aller Christen,
egal welchen Standes,
„immer dem HERRN zu dienen“. (vgl. 1 Kor 7,35)
Also frei zu sein für IHN.

Das ist es,
was die Kirche mit dem Begriff „Jungfräulichkeit“ in seiner Tiefe meint.
Kann nicht auch ein Verheirateter „jungfräulich“ leben?

Der Begriff „jungfräulich“ klingt heute sehr eingeschränkt auf Sexualität.
Dabei geht es zuerst um etwas ganz anderes:
Um die Freiheit für Christus,
um die Unbedarftheit
und Unvoreingenommenheit
für die Begegnung
und das Leben mit IHM.

Wenn ein Mann und eine Frau
miteinander die Ehe eingehen,
dann wird ihnen die Frage gestellt,
ob sie bereit sind,
Christus in ihre Beziehung mit hinein zu nehmen.
Und wenn einer zum Priester geweiht wird,
wird er gefragt,
ob er Christus an die erste Stelle stellen will.
Und wenn jemand ein Ordensgelübde
oder die Jungfrauenweihe ablegt,
dann ist ebenfalls die wichtigste Frage:
Willst du Christus an die erste Stelle in Deinem Leben stellen?

So sind christliche Ehe und ehelose Lebensformen
immer der Versuch
einer positiven Antwort auf die Frage:
Soll Christus die Mitte Deines Lebens sein?

Deshalb müssen wir uns alle immer wieder fragen:
Diene ich immer dem HERRN?
Bin ich frei für Christus?

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Mitgliederversammlung 2012

Hiermit ergeht nach § 8 der Vereinssatzung die herzliche Einladung an alle Mitglieder des „Freundeskreises St. Matthias Waldram e.V.“ zur

Mitgliederversammlung

am Samstag, 24. März 2012 um 11:00 Uhr im Gymnasium und Kolleg St. Matthias in Waldram.

Tagesordnung:

  1. Begrüßung durch den Vorsitzenden und Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung zur Mitgliederversammlung
  2. Begrüßung durch den Schulleiter und den Seminardirektor
  3. Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden
  4. Bericht des Kassenführers
  5. Bericht der Kassenprüfer
  6. Entlastung des Vorstands
  7. Bildung eines Wahlausschusses
  8. Wahl des neuen Vorstands (geheim)
    8.1   des Vorsitzenden
    8.2   des Schriftführers
    8.3   des Kassenführers
  9. Wahl zweier Rechnungsprüfer
  10. Verschiedenes

Anträge und Vorschläge bitte bis zum 12. März 2012 beim Vorstand schriftlich einreichen.

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Gesierich
Vorsitzender

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Hoher Besuch aus dem fernen Indonesien

Jesuitenpater Wolfgang Bock macht in Waldram Station – 5100-Euro-Scheck für sein Schulprojekt

Jesuitenpater Wolfgang Bock, seit mehr als 40 Jahren Missionar in Indonesien, hat dem Seminar St. Matthias mit Gymnasium und Kolleg dieser Tage einen Besuch abgestattet. Zum einen weilt er bis zum Frühjahr in seiner alten Heimat Deutschland, um sich medizinisch behandeln zu lassen, zum anderen konnte er in seiner "alten" Schule einen schönen Scheck für "seine" Schule auf Java entgegennehmen.
Pater Bock begann seinen Weg zum Abitur auf dem klassischen zweiten Bildungsweg noch in Nünchen-Fürstenried. 1957 zog er nach Waldram, wo er 1960 – mit Gerhard Gesierich, dem Vorsitzenden des Freundeskreises St. Matthias – das Reifezeugnis erhielt. Er wurde Jesuit, studierte drei Jahre Philosophie in München und wollte nach Afrika. „Aber es war nur noch in Indonesien ein Platz frei, da ging ich dorthin“. Er studierte Theologie, wurde zum Priester geweiht und übernahm eine Pfarrei auf der Hauptinsel Java.
Bald zog es ihn aber weiter nach Chicago in den USA: Bei den dortigen Jesuiten setzte er seine Studien mit dem Schwerpunkt "Exerzitienarbeit" fort.
Zurück auf Java arbeitete er weiter als Pfarrer und kam in Kontakt mit dem Bischof von Papua, Jayapura – und auf die Idee zur Gründung einer Schule. Er sammelte und sparte, legte so viel er konnte auf die "hohe Kante" und nahm Kontakt zum Missionskreis St. Matthias auf, der sein Schulprojekt seit gut 20 Jahren finanziell unterstützt.
Bei den Einweihungsfeierlichkeiten der neuen Schule in Waldram wurde bei zahlreichen Gelegenheiten Geld gesammelt. Insgesamt kamen 5.100 Euro zusammen, die Pater Bock im Rahmen eines Vortrags in der Aula des Seminars in Form eines riesigen Schecks überreicht wurden.
Der Missionar hatte zuvor der Seminar- und Schulfamilie seine neue Heimat Indonesien vorgestellt. Bock ist seit längerem indonesischer Staatsbürger und versprach, mit dem Geld sorgsam umzugehen: „Unsere Schule ist fertig, läuft gut, und mit dem Geld können wir mindestens 20 Schülern ein ganzes Jahr das Leben und den Schulbesuch finanzieren.“
Seine Fotos und Schilderungen aus dieser fremden, fernen Welt werden den Zuhörern sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben. Wenn seine Hüfte im Frühling wieder ganz in Ordnung ist, fliegt Pater Bock in sein Inselreich zurück, und möchte dann ganz dort bleiben. „Aber auf Besuch komme ich gerne wieder einmal zu euch!“
Dieter Klug

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 23, 28./29.01.2012, Lokales, S. 3

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5100 € für Schulprojekt in Indonesien

Der Missionskreis St. Matthias kann 5100 € zur Unterstützung eines Schulprojekts in Indonesien weitergeben. Das ist der Erlös, den der Verein durch sein Engagement bei den Feierlichkeiten zur Einweihung des neuen Schulgebäudes im Oktober 2011 erzielt hat. Dazu trugen u.a. der Verkauf von Kerzen, die die Schulgemeinschaft  im Vorfeld dekoriert hatte, das Ergebnis der Kollekten in den Festgottesdiensten, die Versteigerung der alten Schulkreuze und weitere Spenden bei.
Als Dankeschön  wird am Montag, den 16. Januar 2012, der Missionar Pater Wolfgang Bock das Gymnasium und Kolleg St. Matthias besuchen, um die Schulgemeinschaft über die Verwendung des Geldes zu informieren und über seine Arbeit in Indonesien zu sprechen.

Matthias Fahrner
1. Vorsitzender des Missionskreises St. Matthias

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Die Gesichter der heiligen Drei Könige

Mich beeindrucken die drei Sterndeuter, die wir auch die heiligen drei Könige nennen. Von ihnen berichtet die Bibel, dass sie einen Stern haben aufgehen sehen und ihm gefolgt sind (Matth 2).

Es wird nicht berichtet, dass die anderen Zeitgenossen diesen Stern wahrgenommen hätten.
Doch die drei Fremden haben ihn gesehen,
haben sich auf den Weg gemacht und
sind dem Stern gefolgt.
Offensichtlich muss diesen Männern aufgegangen sein,
dass sich etwas außerhalb ihres bisherigen Horizontes aufgetan hat,
für das es sich lohnt,
einen weiten Weg in Kauf zu nehmen.
Sie müssen gespürt haben:
Da ist etwas, für das es sich zu leben lohnt.
Da ist ein Star, der mehr verspricht
als die Sternchen, die man sonst so kennt.

Mich beeindrucken die drei Weisen aus dem Morgenland,
weil ich in ihnen Menschen entdecke,
die etwas Neues wagen und
ihrem Leben eine neue Richtung geben.

Sie achten dabei nicht darauf,
was die andern denken könnten.
Vielmehr haben sie die Gewissheit,
dass der Stern sie zum wahren Leben führt.

Mich beeindrucken die heiligen drei Könige,
weil sich in ihren Gesichtern die Gesichter von Menschen widerspiegeln,
die es ebenso gemacht haben wie sie.

Ich sehe das Gesicht eines jungen Mannes,
der verstanden hat, dass Gott ihn zum Priester berufen hat
und der dafür seinen angesehenen Beruf aufgegeben hat
und sich nochmals an die Schulbank setzt.

Ich sehe das Gesicht eines Jugendlichen,
der in Drogen und Kriminalität geraten war,
der aber inzwischen verstanden hat,
dass der Glaube an Gott ihm wieder neu Sinn, Halt und Richtung für sein Leben gibt,
und der mir sagte: „Ohne Gott kann ich nicht mehr leben.“

Ich sehe das Gesicht eines Krebspatienten,
der in seiner bereits zweiten Therapie endlich verstanden hat,
dass das Leben nicht nur aus Geben und Für-Andere-Dasein besteht.
Der eine gesunde Liebe zu sich selbst gefunden hat
und nun auf dem Weg der Heilung gute Fortschritte macht.

Ich sehe das Gesicht eines Mannes und das Gesicht einer Frau,
die sich auf die Geburt ihres ersten Kindes freuen,
obwohl beiden klar ist,
dass dieser kleine Mensch ihr ganzes Leben durcheinanderbringen
und ihre Beziehung radikal verändern wird.

Ich sehe das Gesicht einer jungen Abiturientin,
die mutig mit einem Studium beginnt,
obwohl sie noch nicht weiß, ob sie es schaffen wird
und wie die Zukunft aussieht.

Ich sehe das Gesicht einer alten Frau,
die selbst fast an der Armutsgrenze lebt,
die aber großzügig von dem wenigen, was sie hat,
an andere weitergibt.

All diese Menschen haben die Erfahrung machen können,
die auch die drei Sterndeuter machten:
Weil sie dem Stern gefolgt sind,
haben sie zum lebendigen Gott gefunden.

Ich wünsche Ihnen,
dass auch Sie den Stern aufgehen sehen
und ihm folgen können,
so wie die heiligen drei Könige.

Martin Schnirch
Seminardirektor

Quelle: Isar-Loisachbote, Nr. 4, 5./6. Januar 2012, S. L4

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